Annie Ernaux, geboren im September 1940 in Lillebonne, ist eine französische Schriftstellerin, die vorwiegend autobiographisch schreibt. Dabei überträgt sie ihre eigenen Erlebnisse auf die französische Gesellschaft wie z. B. ihren Aufstieg vom Arbeiterkind zur Schriftstellerin. 2022 wurde ihr der Nobelpreis für Literatur verliehen. In ihrem Buch „Das andere Mädchen“ erzählt sie, wie sie zufällig von der Existenz einer Schwester erfährt. Die damit entstandenen Probleme und ihre Gefühle beschreibt sie in einem Brief an ihre Schwester.
Daniela Dröscher wurde 1977 in München geboren, wuchs in Rheinland-Pfalz auf und studierte Germanistik, Philosophie und Anglistik in Trier und London. In ihrem Roman „Lügen über meine Mutter“ beschreibt sie das Leben einer Ehefrau in den Achtzigern. „Das Unglück meiner Mutter lastet wie Blei auf meinen Schultern und so ist ihre Geschichte auch die Meine,“ sagt die Autorin und schreibt ihren Roman als eine Autofiktion mit den Augen einer Sechsjährigen und reflektiert die Szenen sogleich analytisch und sozialkritisch als erwachsene, akademisch gebildete Tochter. Sie will ihrer Mutter Geheimnisse entlocken, um sie zu verstehen, sie zu rehabilitieren. Auf keinen Fall mehr will sie ihre Mutter durch die Brille ihres Vaters sehen. Sie schreibt dieses Buch im Einverständnis mit ihrer Mutter, die sie sogar auffordert „Fang schon an!“
Kristine Bilkau wurde 1974 in Hamburg geboren. Sie ist Journalistin und Schriftstellerin und gelangte 2022 mit ihrem Roman „Nebenan“ auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises.
Der Roman spielt 2017 in einem kleinen Ort in Schleswig-Holstein, der durch den Nordostseekanal geteilt wurde. Die hohe eiserne Brücke lässt vermuten, dass er nahe Rendsburg liegt. Sie beschreibt das Sterben eines Dorfes und das Auflösen der sozialen Bindungen, die entstehende wirtschaftliche und soziale Leere.