Frida Kahlo, 1907 in Mexico-Stadt geboren, war eine große mexikanische Malerin, die sich ihrer Wurzeln stets bewusst war und sie nie verborgen hat. Caroline Bernard hat ihr Leben in zwei Büchern beschrieben: „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“, das ihr ganzes Leben beschreibt, und „Ich bin Frieda“, das die Zeit von August 1938 bis März 1939 unter die Lupe nimmt. In dieser Zeit hatte Frida in New York und in Paris eigene Ausstellungen und entwickelte sich zu einer selbständigen Künstlerin, indem sie aus Rivieras Schatten trat.
Als Kind ist Frida trotz eines nach Kinderlähmung gelähmten Beins ein übermütiges Mädchen, sie besucht die höhere Schule, will Ärztin werden und hat in Alejandro einen festen Freund. Mit 18 Jahren wird sie bei einem Busunfall von einer Stange durchbohrt und schwer verletzt, doch sie überlebt. Ihr Leben muss neu ausgerichtet werden. Ärztin kann sie nicht mehr werden und Alejandro verlässt sie. Sie findet Trost im Malen. Die Schmerzen im Rücken und den Füssen und das Korsett für den Rücken sind ihre ständigen Begleiter, trotz zahlreicher Operationen, die Linderung bringen sollten.
Sie lernt Diego Riviera kennen, der große Wandmalereien macht, und sie ermutigt zu malen. Sie heiraten 1929 gegen den Willen ihrer Mutter, denn Diego war aktiver Kommunist und Frida hat sich unter seinem Einfluss ebenfalls den Kommunisten angeschlossen. Ihr Vater stimmt zu, weil Diego ihm versichert, für Frida zu sorgen. Er kann die hohen Arztkosten nicht mehr bezahlen. Sie erleben eine Zeit in tiefer Liebe, doch Diego kann nicht treu sein. Frida arrangiert sich damit, denn immer wieder versichert er Ihr seine Liebe. Erst als er ihn in flagranti mit ihrer Lieblingsschwester Cristina erwischt, entsteht ein ernsthafter Bruch in ihrer Liebe. Doch schließlich finden sie wieder zusammen. Sie können nicht ohneeinander leben. Eine weitere Folge ihres Unfalls ist, dass sie keine Kinder bekommen kann. Sie erleidet Fehlgeburten und eine Abtreibung, die sie in einem Bild festgehalten hat.
Der Surrealist André Breton und seine Frau Jacqueline kommen zu Besuch. Breton ist begeistert von Fridas Kunst und will sie in ein surrealistisches Schema zwängen. Dagegen wehrt sie sich. Er lädt sie nach Paris ein und rät ihr, eine eigene Ausstellung zu machen. Sie müsse aus Diegos Schatten treten. Aus diesem Grund signiert sie ihre Bilder nicht länger mit Frida Riviera sondern mit Frida Kahlo. Kurz darauf bekommt sie das Angebot von dem New Yorker Galeristen Julien Levy, ihre Bilder bei ihm auszustellen. Diego ermuntert sie dazu. New York wird ein großer Erfolg für ihren Ruhm und ihre wirtschaftliche Situation. Sie lernt den Fotografen Nick Muray kennen. Sie verlieben sich, doch sie kann seiner Forderung, Diego für ihn zu verlassen, nicht folgen.
Von New York folgt sie der Einladung Bretons und fährt nach Paris. Aber Breton hat sich um nichts gekümmert. Mit Hilfe von neuen Freunden, besonders dem Künstler Marcel Duchamp, gelingt es ihr, eine Galerie zu finden. Auch in Paris erlebt sie einen großen Erfolg und lernt viele Künstler und Schriftsteller kennen.
Zurück in New York weist Nick sie zurück, weil sie sich nicht von Diego trennen kann. Als sie dann wieder zu Hause ist, teilt Diego ihr mit, dass er sich von ihr scheiden lassen wolle, damit sie sich freier als Künstlerin entfalten könne. Doch die Trennung währt nicht lange. Diego kommt fast täglich zu Besuch. Diego verwendet sich für Leo Trotzki und beherbergt ihn. Nach einem Mordanschlag auf Trotzki muss Diego Hals über Kopf fliehen. Er gelangt nach San Franzisko. Frieda folgt ihm. Dort heiraten sie erneut. Nach ihrer Rückkehr nach Mexiko ziehen sie in das Blaue Haus. Sie bekommt eine eigene Ausstellung in Mexiko, zu deren Eröffnung sie im Bett gebracht wurde. So wurde sie auch in ihrem Heimatland noch zu ihren Lebzeiten berühmt.
Caroline Bernard beschreibt in ihren Büchern, wie Frida sich von einer Frau, bei der der Mann im Mittelpunkt ihres Lebens steht, zu einer selbstbewussten weltbekannten Künstlerin entwickelt. Dabei dient ihr das Malen dazu, Höhen und Tiefen ihres Lebens, ihre Schmerzen, ihren verkrüppelten Körper und die vielen Enttäuschungen ihrer tiefen Liebe zu Diego Riviera zu verarbeiten. Ihre Bilder erzählen ihr Leben, sind quasi eine Autobiographie.
Beide Bücher sind leicht zu lesen und nicht langweilig. Für Kunstliebhaber sind die genauen Beschreibungen der Bilder interessant. Die unterschiedliche Darstellung der Ankunft in Frankreich kann man verzeihen. Im ersten Buch landet Frida in Cherbourg und muss sich allein nach Paris zu Bretons Wohnung durchschlagen, im zweiten Buch landet sie in Le Havre und wird von Bretons Frau Jacqueline mit dem Auto vom Schiff abgeholt. Trotz dieser Differenzen sind beide Bücher lesenswert.
Abschließend noch Links zu den Bildern, die in den Büchern beschrieben werden:
Das fliegende Bett, entstanden nach einer Fehlgeburt
Meine Geburt
Die gebrochene Säule
Selbstbildnis mit Dornenhalsband 1940