Maria Peter wurde 1958 geboren und ist eine holländische Autorin, Drehbuchschreiberin und Regisseurin mit zahlreichen Auszeichnungen. Antonia Brico hat sie so beeindruckt, dass über ihr Leben ein Buch geschrieben und einen Film gedreht hat.
Willi arbeitet als Schreiberin und abends als Platzanweiserin im Theater, um den Lebensunterhalt der Familie mitzubestreiten. Musik ist ihr Leben und ihr sehnlichster Wunsch ist, Dirigentin zu werden. Als sie ihre Anstellungen verliert, arbeitet sie als Pianistin in einer Band. Sie braucht das Geld, um den Klavierunterricht bei Professor Goldsmith zu bezahlen. Der hatte sie auch auf die Aufnahmeprüfung für das Konservatorium vorbereitet. Doch als sie seine sexuelle Bedrängung zurückweist, zeigt er sie an wegen Körperverletzung. Die Anzeige zieht er zurück unter der Bedingung, dass sie das Konservatorium verlässt.
Ihre vermeintliche Mutter hat ihr im Zorn eröffnet, dass sie ein Adoptivkind ist. Danach hat sie ihren alten Namen Antonia Brico wieder angenommen. Sie reist in die Niederlande, um nach ihrer Mutter zu suchen. Sie findet deren Grab in einem Kloster, in dem auch die Schwester ihrer Mutter lebt. Sie übergibt ihr Briefe und berichtet, dass ihre Mutter sie gesucht habe und dass sie vor Gram gestorben sei.
Sie kommt zu Dr. Muck in Hamburg, der sie unterrichtet und ihr empfiehlt, sich für das Fach Dirigieren an der Staatlichen Musikakademie in Berlin zu bewerben. Sie wird angenommen und arbeitet hart. Ihr Erspartes geht zur Neige, doch plötzlich erhält sie Schecks von Unbekannt mit hohen Geldbeträgen. An den Wochenenden fährt sie zum Unterricht bei Dr. Muck. Sie besteht ihre Prüfung und dirigiert 1930 mit großem Erfolg die Berliner Philharmoniker. Nach erfolgreichen Konzerten in San Francisco und Los Angeles geht sie wieder nach Europa. In verschiedenen Ländern gibt sie Gastkonzerte, nur nicht im Concertgebouw in Amsterdam. Wegen der politischen Entwicklung kehrt sie 1932 nach Amerika zurück. Ihr ehemaliger Chef gibt ihr die Gelegenheit für ein Konzert an der Metropolitan Opera, was ein großer Erfolg wird. Weitere Konzerte bekommt sie nicht, weil sich der Solist John Charles Thomas weigert, unter einer Frau zu arbeiten mit der Begründung, sie würde die Aufmerksamkeit von seiner Person ablenken. Als arbeitslose Dirigentin arbeitet sie mit arbeitslosen Musikern, bis sie auf die Idee kommt, ein Frauenorchester zu gründen. Dessen Schirmherrin wurde die First Lady Eleanor Roosevelt. Das New York Women’s Orchestra bestand einige Jahre. Als sie begann, Männer einzustellen, löste es sich langsam auf.
Im Nachwort werden die weiteren Stationen ihres Lebens erzählt. Nach dem Erhalt der amerikanischen Staatsbürgerschaft 1938 lässt sie sich in Denver nieder. Gelegentlich kann sie als Gastdirigentin berühmter Orchester auftreten. 1947 wird sie als Dirigentin des zweitrangigen Denver Businessmen’s Orchestra fest eingestellt. Daneben gibt sie Klavierunterricht. Ihre berühmte Schülerin Jody Collins dreht einen Film über sie, der 1975 für einen Oscar nominiert wird. Infolge des Films bekommt sie neue Gastkonzerte bei bekannten Orchestern. 1949 lernt Antonia ihr Idol Albert Schweitzer persönlich kennen. Sie stirbt 1989 in Denver.
Das Buch ist in einem erzählenden Stil mit wechselndem Icherzähler geschrieben. So erlebt man die Handlung aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten. Man spürt die Kraft, die Antonia aufbringen muss, um sich gegen den Widerstand, die Anfeindungen und Verleumdungen der Männerwelt durchzusetzen. Ein lesenswertes Buch über eine starke Frau.