Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Sie schreibt unter anderem historische Romane. Die Glasbläserin ist der erste Teil der Glasbläsertrilogie. Der Roman spielt sich am Ende des 19. Jahrhunderts ab. Er beschreibt, wie drei Töchter den Glasbläserbetrieb ihres plötzlich verstorbenen Vaters vor der Schließung bewahren. Dabei ist ihr größtes Problem, dass sie Frauen sind. Das Buch ist verfilmt worden.
Nach dem Tod des Vaters müssen Johanna, Ruth und Marie für den Unterhalt der Familie sorgen. Die beiden älteren nehmen eine schlecht bezahlte Stelle als Glasmalerin in der Glasbläserei von Wilhelm Heimer an, während Marie, die jüngste, die Glasbläserei der Familie führt. Marie ist eine begabte Glasbläserin. Sie hat sich alles vom Vater abgeguckt, darf aber als Frau selbst kein Glas blasen. So übt sie nachts heimlich. Mit der Währungsreform geht die Glasbläserei in Konkurs. Johanna wird nach einem Streit mit Heimer gekündigt, bekommt aber schnell eine gut bezahlte neue Stelle beim Glashändler Strobel. Nach kurzer Zeit ist sie dessen rechte Hand. Ruth bleibt bei Heimer, weil dessen Sohn Thomas sie umwirbt und schwängert. Der Vater verlangt, dass sie heiraten. Marie beginnt heimlich Glasschalen zu bemalen und Glaskugeln herzustellen, die sie Heimer zur Produktion anbieten. Doch dieser hält das für Tand. Darauf zeigt Johanna die Produkte Woolworth, einem amerikanischen Geschäftsmann, der für seine Läden Weihnachtsartikel einkauft. Der ist begeistert und bestellt eine größere Anzahl, die pünktlich geliefert werden muss. Ruth verlässt ihren brutalen Mann, als er das Neugeborene im Alkoholrausch angreifen will, und kehrt ins elterliche Haus zurück. Johanna wird von Strobel, der schon immer ihr gegenüber etwas sonderbar gewesen ist, vergewaltigt und brutal zusammengeschlagen. Sie läuft in Panik nach Hause, bricht unterwegs zusammen, wird von Peter gefunden und nach Hause gebracht. Die drei Schwestern arbeiten nun vereint an der Produktion der Weihnachtskugeln. Woolworths Assistent Steven Meis überbringt einen Folgeauftrag und verliebt sich in Ruth. Magnus, der „verlorene Sohn“ der Nachbarin, kehrt nach Lauscha zurück und beginnt bei den Schwestern eine Glasbläserausbildung und findet Gefallen an Marie. Johanna gibt endlich Peters Werben nach.
Die Glasbläserin ist ein gut zu lesender, historischer Liebesroman, der auf die Lebenssituation der Frauen zum Ende des 19. Jahrhunderts eingeht. Petra Durst-Benning beschreibt, wie schwer es für die Frauen ist, sich hochzuarbeiten und in die Welt der Männer einzudringen. Das Buch liegt als Hörbuch vor und ist verfilmt worden. Von den zwei Folgebänden „Die Amerikanerin“ und „Das gläserne Paradies“ gibt es zurzeit keine Hörbücher.