Es war wieder so weit. Wie in jedem Jahr fuhr die Seniorenvertretung Haren (Ems) zur Waldbühne Ahmsen. In diesem Jahr stand Anatevka auf dem Programm. Der Bus startete pünktlich um 13.30 Uhr mit 42 Teilnehmern.
Religion, Tradition und Heimat einerseits Gewalt und Vertreibung andererseits sind Themen dieses Schauspiels, das aber trotz des ernsten Inhalts auch Witz und Humor zum Zuge kommen lässt.
In Anatevka leben Russen und Juden friedlich nebeneinander. Das Leben ist von jüdischen Traditionen geprägt: Der Sabbat ist heilig, Ehen werden durch eine Heiratsvermittlerin gestiftet und der Rabbi hat für alles einen Rat. Selbst für den verhassten Zaren hat er ein Gebet: „Gott erhalte uns den Zaren und er halte ihn uns vom Leib“. Tevje, ein gottesfürchtiger und traditionsverbundener Milchmann mit fünf Töchtern, muss sich mit der neuen Zeit auseinandersetzen. Der Student Perchick taucht auf mit seinen neuen Ideen, über die seine Töchter mit ihm diskutieren. Seine Tochter Zeitel lehnt den vorbestimmten Ehemann ab und will den Schneider Mottel heiraten. Die Hochzeit wird aufwendig gefeiert (Flaschentanz) wird jedoch jäh beendet durch einen Überfall. Hodel heiratet Perchick und Chava heimlich den russischen Christen Fedja. Das alles muss Tevje verdauen, wobei ihm die Zwiesprache mit Gott hilft. Schließlich kommt ein Dekret, dass die Juden das Dorf innerhalb von drei Tagen verlassen müssen, so dass die Familie in alle Himmelsrichtungen zerstreut wird.
Das Publikum wurde von der überzeugenden Darstellung der Schauspieler in den Bann gezogen: Mitgefühl, Lachen und Schmunzeln wurden angeregt. Es war eine gelungene Aufführung, die mit einem anhaltenden Applaus belohnt wurde.
Zum Abschluss fand das traditionelle Kaffeetrinken im Café der Waldbühne statt, wo wir wieder mit leckerem Kuchen verwöhnt wurden. Anschließend ging es zurück nach Haren.