Die Seniorenvertretung Haren (Ems) besuchte mit 40 Teilnehmern den Betrieb Plastikrecycling der Wilken-Gruppe. Strömender Regen hielt die Senioren nicht davon ab, an der Veranstaltung teilzunehmen. Begrüßt wurde die Gruppe vom Unternehmensleiter, Bernhard Wilken und seiner Ehefrau Marlen. Wilken stellte das Familienunternehmen, das aus einem 1932 gegründeten Landwirtschaftsbetrieb mit Ackerbau entstanden ist, vor. Geflügelzucht und Biogasanlage kamen dazu. 2009 wurde der Zweig Plastikrecycling gegründet.
Wilken beschrieb kurz die drei Schienen der Müllentsorgung:
- Die thermische Schiene: Verbrennung
- Die werkstoffliche Schiene: Trennung und Weiterverwertung
- Die chemische Schiene: einschmelzen
Mit Hilfe einer anschaulichen Präsentation erklärte Wilken den Ablauf des Recyclingverfahrens. Die grobe Vorsortierung erfolgt durch den Entsorger, z. B. Augustin, der das gepresste Material in großen Ballen anliefert. Aus den Ballen wird das Plastikmaterial gelöst und zerkleinert. Danach wird es gewaschen, um Speisereste zu entfernen. Soll das Produkt fettfrei sein, muss es mit 70 Grad gewaschen werden.
Danach erfolgt die Trennung:
- Im Wasserbad: Trennung durch die unterschiedliche Dichte
- Durch Luftstrom: Die leichteren Partikel werden zur Seite geblasen
- Nahinfrarotspektroskopie: farbliche Trennung
Durch diese Prozesse wird eine Sortenreinheit von 99,9% erreicht. Beim Umschmelzen entsteht ein Mahlgut in einer Korngröße von 6 bis 16 mm oder ein kundenspezifisches Regranulat, das zur weiteren Verarbeitung an die chemische Industrie geliefert wird.
Angelieferte Müllballen
Produktionshalle
Produktionshalle
Besonders betont hat Wilken, dass der Betrieb energetisch autark ist. Strom aus der Photovoltaik- und Biogasanlage, Wärme zum Waschen und Trocknen aus der Biogasanlage. Zum Waschen wird Oberflächenwasser benutzt, das mittels des Flotationsverfahrens wieder gereinigt wird.
Zahlreiche Fragen zeigten das große Interesse der Zuhörer an dem Thema. Abschließend bedankte sich der Vorsitzende, Ewald Middelberg, bei Wilken für den anschaulichen Vortrag mit der anschließenden Betriebsbesichtigung.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde am Campingplatz in Fehndorf gemeinsam Kaffee getrunken.