Die Seniorenvertretung Haren (Ems) besuchte am 09.08.2023 Münster und die Burg Droste Hülshoff. 41 Teilnehmer machten sich mit dem Bus auf die Fahrt. Der Wettergott war nach der langen Regenperiode gnädig gestimmt und ließ die Sonne scheinen.
Zwei Stadtführer begleiteten die Gruppe durch das Zentrum. Erstes Ziel war der Dom, eine romanische Kirche, in die während der Bauzeit schon gotische Elemente einflossen. Anhand von Bildern wurde uns das alte Westportal gezeigt, das nach der Zerstörung im Krieg nicht wieder aufgebaut wurde. Besonders beeindruckend war die astronomische Uhr im Dom. Die Fülle der kirchlichen, weltlichen, astronomischen und astrologischen Daten, die sie darstellt mit Hilfe eines mechanischen Uhrwerks, war unglaublich.
Vom Dom kamen wir durch einen schmalen Gang auf den Prinzipalmarkt. Nur zwei Häuserfassaden haben den Krieg unbeschadet überstanden (s. Fotos). Alles andere ist neu aufgebaut worden.
Die gotische Lambertikirche ist die Stadtkirche Münsters. Am Turm und im Innern vor der Orgel war die Himmelsleiter, eine Installation der Künstlerin Billi Thanner, zu sehen. Sie erinnert an Jakobs Traum im Alten Testament, in dem Engel auf einer solchen Leiter auf- und absteigen. Die Künstlerin sagt: „Meine Installation soll den persönlichen Weg des Menschen zu Gott darstellen – ein Weg über die Stufen der Tugenden, etwa Achtsamkeit, Respekt, Selbstlosigkeit, Vergebung oder Liebe – Sprosse für Sprosse.“ Die Installation erinnert an frühere Darstellungen der Jakobsleiter wie z. B. an der Westfront der Abteikirche in Bath (16. Jh.). Auf die Frage nach der Bedeutung der Käfige am Turm der Lambertikirche wurde die Geschichte mit den Wiedertäufern kurz in Erinnerung gebracht.
oben: die Himmelsleiter vor der Orgel
rechts: Jakobsleiter an der Abteikirche
von Bath England (16. Jh. )
Das Rathaus ist das einzige Gebäude am Prinzipalmarkt, das originalgetreu wiederaufgebaut wurde. Hier und in Osnabrück fand der Friedensschlusses nach dem Dreißigjährigen Krieg statt, der in diesem Jahr vor 375 Jahren geschlossen wurde. Dadurch gewann Münster seine Bedeutung als Friedensstadt.
Bei einer anschließenden Stadtrundfahrt wurden uns u. a. das Mühlenhof Freilichtmuseum, das Yorkzentrum als autarkes Stadtzentrum, die Dreifaltigkeitskirche, jetzt eine Wohnstatt für Wohnungslose, und die Überwasserkirche gezeigt. Abschließend wurde noch als kleines Bonbon die Entstehungsgeschichte des Namens der Kultkneipe Pinkus zum Besten gegeben.
Nach dem Mittagessen auf den Aaseeterrassen bei strahlender Sonne ging die Fahrt nach Havixbeck zur Besichtigung der Burg Droste Hülshoff, einer typischen münsterländischen Wasserburg. Die Burg wurde erstmals urkundlich erwähnt im 11. Jh. und von verschiedenen Besitzern immer weiter ausgebaut. Um 1400 kam sie in den Besitz der Droste zu Hülshoff und diente als Sommersitz. Annette von Droste-Hülshoff wurde 1797 auf der Burg geboren und verbrachte hier bis 1826 ihre Kindheit und Jugend. Bei der Innenbesichtigung konnten wir die Räume sehen, in denen die Dichterin gewohnt hat.
Nach einem gemeinsamen Kaffeetrinken war noch Zeit, den wunderschönen Burggarten zu bestaunen. Auf der Heimfahrt referierte Hermann Held über die Geschichte der Burg und gab einen Überblick über das Leben der Dichterin Annette von Droste Hülshoff. Die Teilnehmer dankten Ewald Middelberg und Hermann Held für einen erlebnisreichen Tag und die gute Organisation.
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