Am 13.06.2018 fuhren wir mit 31 Teilnehmern nach Heiligerlee, um das Glockenmuseum zu besichtigen, das in der alten Glockengießerfabrik der Familie van Bergen untergebracht ist. Danach geht es weiter nach Bourtange, um die Festung zu besichtigen.
Zunächst sahen wir Glocken in unterschiedlicher Größe und mit verschiedenen Ornamenten. Unser Führer demonstrierte uns die Klänge der dieser Glocken. Im nächsten Raum wurden die vorbereitenden Schritte zum Gießen einer Glocke erläutert:
Die Glockenflügel dienen zur exakten Formgebung, Sie werden nach den Konstruktionsplänen aus Holzbrettern ausgeschnitten. Der Klang und die Tonart einer Glocke Können theoretisch nach bestimmten Formeln auf dem Papier festgelegt werden.
Bild links: Der gemauerte Glockenkern, der mit Lehm bestrichen wird und dem Inneren der Glocke entspricht. Man erkennt eine zentrale Eisenstange, an der der Glockenflügel befestigt ist. Durch Drehen des Flügels wird überschüssiger Lehm abgetragen. Nach dem Trocknen wird alles mit einer Isolierschicht überzogen.
Im nächsten Schritt wird vom Flügel ein schmaler Rand abgetrennt. Eine neue Schicht Lehm wird aufgetragen und mit dem Flügel gleichmäßig gerundet. Nach dem Trocknen werden Schrift und Dekore als Wachsmatrix aufgelegt. Diese Schicht ist die falsche Glocke. Sie ist Platzhalter für die Glockenspeise (das flüssige Metall).
Darüber kommt nach Auftragen einer weiteren Isolationsschicht der Mantel. Er wird durch Eisenringe verstärkt. Hier wird der Flügel nicht mehr benötigt, da die Form des Mantels nicht so wichtig ist. Die innere Wand entspricht der Außenform der Glocke.
Nach dem Brennen wird der Mantel angehoben, die falsche Glocke abgelöst und der Mantel genau zentriert wieder aufgesetzt. Durch die Öffnungen am oberen Ende der Glocke gelangt das heiße Metall in den Spalt zwischen Glockenkern und Mantel.
Wir haben Uhrwerke mit Glockenläutwerken gesehen, von der Turmuhr bis zur Wohnzimmeruhr. Eine riesige Spieluhr, die verschiedene Melodien spielte. Ein weiteres Glockenspiel wurde über eine dem Klavier ähnliche Tastatur betrieben, auf dem Ewald uns eine Melodie vorspielte.
Dann gingen wir hinaus, um den Schmelzofen zu betrachten.
Auf dem Gelände befand sich noch ein Glockenturm mit mehreren Glocken, die zu bestimmten Zeiten erklingen.
Abschließend gab es noch eine Demonstration, bei der Brigitte assistierte: Eine kleine Zinnglocke wurde in vereinfachter Art gegossen. Über einen Glockenkern kam Wachs, darüber aus Lehm ein Glockenmantel. Nach dem Aushärten wurde der Mantel entfernt, die falsche Glocke aus Wachs entfernt und der Glockenmantel exakt wieder über dem Kern positioniert. Dann wurde flüssiges Zinn eingefüllt. Nach dem Erkalten wurde der Mantel wieder entfernt und die Zinnglocke konnte entnommen werden. Anschließend bekam Brigitte ein Glockengießerzertifikat und Ewald die Zinnglocke.
In einem Video der Sendung mit der Maus können Sie genau die Herstellung einer Glocke verfolgen.
Danach ging es nach Bourtange. Dort wurde als erstes unser Hunger mit einer Groniger Senfsuppe gestillt. Nach dem Essen wurden wir von zwei in Tracht gekleideten Frauen durch die Festung geführt. Am Markt wurden wir über die Bedeutung des hölzernen Pferdes, das zur Bestrafung diente, aufgeklärt. Vorbei an den Sonnenschirmen und den Tischen der Straßencafés ging es durch ein Tor vor die Festung. Dann ging es zurück an der Rossmühle und der Kirche vorbei zum Museum, wo einige die Gelegenheit nutzten, wie Nils Holgersson auf einer Wildgans zu fliegen. Danach hatten wir noch ausreichend Zeit auf dem Markt Shoppen zu gehen und in den Cafés Kaffee und Kuchen zu genießen.
Personenbilder - öffentliche Bilder - Bericht des EL-Kurier - Bericht der MT - Bericht Emsblick