20191129 Jubilaeum Kreis MT Am 29.11.2019 fand im Saal Hagen in Haren die Feier anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Beirats der Seniorinnen und Senioren im Landkreis Emsland statt, der am 12.07.1994 erstmals tagte. 170 Gäste waren gekommen, die sich zunächst bei einem Stehimbiss untereinander begrüßen konnten.

Der offizielle Teil begann mit Grußworten von Theo Weggert, dem Vorsitzenden des Beirats, vom Landrat Marc-André Burgdorf, der auf die Bedeutung des Beirats als das „Sprachrohr“ der älteren Generation und das besondere Verdienst von Gerda Tandecki hinwies, und von Ilka Dirnberger, der Vorsitzenden des Landesseniorenrates.

Danach folgte der Festvortrag von Franz Müntefering in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e. V. Er wies auf die Bedeutung Europas hin, das seine Wurzeln in der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) 1950 durch die Beneluxländer, Deutschland, Frankreich und Italien hat. Er gab ein Bekenntnis zu einem starken Europa ab und sagte: „Die vernünftigen Alten und die vernünftigen Jungen müssen sich unterhaken, damit die Bekloppten nicht das Sagen bekommen.“

Er streifte die demographische Entwicklung mit dem Problem, dass zwei Rentner auf einen Erwerbstätigen kommen könnten. Deshalb ist es wichtig, dass die Senioren möglichst lange ein eigenständiges Leben führen können. Die Politik muss dazu die Voraussetzungen schaffen: Nahverkehr, Baumaßnahmen u. a. „Fachleute vor Ort, die wissen, was für Senioren wichtig ist.“ In den ländlichen Bereichen müssen attraktive Angebote für die Jungen geschaffen werden wie Kindergärten, Schulen, Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten usw., damit sie nach der Ausbildung zurückkommen und nicht in den Städten bleiben.

Müntefering befasste sich auch mit dem Thema Vorsorge. Er erläuterte die drei L:

  • Das erste L: Laufen, aber auch Radfahren und jede Art der Bewegung, besonders in Gemeinschaft. Er betonte die Bedeutung sozialer Kontakte: „Den Kontakt zur ganzen Welt abstellen (Handy) und sich seinem Umfeld widmen.“ Wünschenswert wären öffentliche Aufenthaltsräume und zumutbare Toiletten in Einkaufsbereichen.
  • Das zweite L: Lernen und Lehren. Eigene Fortbildung oder auch Patenschaften für Kinder ohne Schulabschluss. Erzählcafés.
  • Das dritte L: Liebe zum Leben, Lachen. In diesem Zusammenhang wies er auch auf die Bedeutung einer guten Nachbarschaft hin.

Die Gäste klatschten Beifall zu dem lockeren Vortrag, bei dem viel gelacht wurde.

Nach einem Schlusswort von Frau Dr. Sigrid Kraujuttis hatte man bei Kaffee und Kuchen noch Gelegenheit, miteinander zu diskutieren.