Am 31. August 2025 starteten wir um neun Uhr an der Mersmühle – mit einem sorgenvollen Blick zum Himmel, denn dunkle Wolken lagen schwer über uns. Zwölf Seniorenfietser hofften auf trockenes Wetter, doch die Vorfreude auf die gemeinsame Tour überwog schnell. Mit guter Stimmung schwangen wir uns auf die Räder und nahmen Kurs auf Lathen.
Die erste Pause machten wir im liebevoll angelegten Geburtenwald von Lathen. Seit 2021 pflanzen hier die Familien der Neugeborenen im Frühjahr einen Baum – ein lebendiges Zeichen für neues Leben und Zusammenhalt.
Weiter ging es zur idyllisch gelegenen Wassermühle Bruneforth. Der historische Fachwerkbau, erstmals 1545 erwähnt, erzählt eine wechselvolle Geschichte: vom Kornmahlen über Walk- und Knochenmühle bis hin zur Sägemühle. Dank des engagierten Heimatvereins konnte das Gebäude durch umfangreiche Restaurierungen bewahrt werden. Gleich nebenan beeindruckte uns die Weidenkirche am Mühlenteich, die 2019 von der Dorfjugend im Rahmen der „72-Stunden-Aktion“ errichtet wurde – ein besonderer Ort der Ruhe und Begegnung.
Ein Stück weiter erreichten wir die Windmühle Stavern. Sie entstand 1860 als Durchfahrtsmühle – Fuhrwerke konnten direkt unter ihr be- und entladen werden. Nach einer Restaurierung fiel sie 1974 einem Brand zum Opfer und wurde leider nicht wieder aufgebaut.
Noch tiefer in die Geschichte tauchten wir beim Großsteingrab auf Bruneforths Esch ein. Vor rund 3000 Jahren errichtet, zeugen die gewaltigen Steine von den erstaunlichen Leistungen der damaligen Menschen. Kaum weniger faszinierend war unser nächster Halt: der Steinerne Schlüssel in Apeldorn, ein weiteres jungsteinzeitliches Grab. Der Name verweist auf den Volksglauben, Säuglinge würden nicht vom Storch gebracht, sondern unter Steinen hervorgeholt – sofern man den geheimnisvollen Schlüssel besitze, um den Stein zu öffnen (Straße der Megalithkultur).
In Meppen legten wir schließlich eine wohlverdiente Kaffeepause ein. Bei Kuchen und guten Gesprächen ließen wir die vielen Eindrücke auf uns wirken.
Zurück an der Mersmühle endete unser abwechslungsreicher Tag – ganz ohne die befürchteten Regenschauer. Ein besonderer Dank gilt Lukas Wobken für die hervorragende Vorbereitung dieser kulturhistorischen Radtour.