Rund um den Martinusplatz (Stand: 06.10.2022)
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Diese Seite zeigt die Entwicklung rund um den Martinusplatz (vgl. auch Kirchstrasse).
Hier liegt das Hauptgewicht auf der Martinuskirche, dem ehemaligen Hotel Wichers, dem Krankenhaus und dem daraus hervorgegangenen Seniorenzentrum.
Die alte Pfarrkirche in Haren (Text von N. Tandecki, 1983, bezieht sich auf das erste Bild)
Um 1853 / 54 wurde die dreischiffige Pfarrkirche im neuromanischen Stil gebaut und am 22.10 1854 von Bischof Lüpke konsekriert (2. Bild).
Infolge mangelnder Gründungsarbeiten zeigen sich bald erhebliche Mängel. Da die Chorseite auf einem alten Emsarm stand, der Untergrund also morastig war, sackte sie im Laufe der Zeit um ca. 20 cm ab. Die Folge war, dass mehrere armdicke Risse quer durch die Chorwand liefen. Ausserdem erwies sich die Kirche als zu klein und zu eng. Grund hierfür war der beengte Bauplatz; im Süden lag die alte Knabenschule, im Norden das Haus des Webers Wilhelm Müller und im Osten der Friedhof.
Links neben der Kirche ist das Krankenhaus zu erkennen, umgebaut aus dem „van Veen´schen Hotel“. Das Haus rechts mit dem Krüppelwalmdach gehörte dem Textilgrosshändler Hermann von Lintel. Später übernahm es der prakt. Arzt Dr. Timmer, danach Dr. Müller. Nach dem Krieg war dort die Gärtnerei Jaspers untergebracht. Auf diesem Platz wurde nach dem Abriss des Gebäudes die Volksbank erbaut.
Die Kuhweide im Vordergrund gehörte dem Kaufmann Kerckhoff, genannt „Grunners“ („Grunners Land“). Heute steht an dieser Stelle das Schulzentrum.
St. Martinuskirche (Text von N. Tandecki, 1983 )
Hier ist die von 1908 bis 1911 erweiterten Martinus-Kirche zu sehen. Die Erweiterung war möglich geworden, da es in der Kirchengemeinde gelungen war, die an das Kirchengrundstück angrenzenden Grundstücke zu erwerben. Den Umbau nahmen die Architekten Wilhelm Sunder-Plaßmann aus Münster und Professor Ludwig Becker aus Mainz vor. Am 01.12.1908 erfolgte der erste Spatenstich. Um das Gebäude vor dem erneuten Absinken zu sichern, wurden Eisenbetonfundamente durch den morastigen Boden 7 bis 11 m herabgesenkt, bis sie auf festen Baugrund stießen.
Das Auffallende an der Kirche ist die 55 m hohe Kuppel. Es sind zwei Laternen aufgesetzt, auf der oberen eine sogenannte Orante (eine Betende als Vermittler zwischen Gott und den Menschen).
Der Emslanddom, er wird so wegen des barocken Baustils und seiner Größe genannt, wurde am 14.09.1911 konsekriert. Er bietet ca. 1200 Leuten Sitzplätze. Die Baukosten beliefen sich auf 220.000 Reichsmark. Zu erwähnen ist, saß die aus Haren stammenden Kaufleute Stephan und Heinrich Esders (Wien und Paris) je 50.000 Reichsmark stifteten.
1918: Trauerzug vor der Martinuskirche
Auf diesem Bild ist die alte Begrenzungsmauer des Kirchplatzes deutlich zu erkennen.
Im 2. Weltkrieg wurde die Spitze des alten Kirchturmes schwer beschädigt und 1949 abgerissen. Am 17.12.1992 wurde wieder eine neue Turmspitze nach den alten Plänen aufgesetzt. Im Internet kursieren Videos über dieses Ereignis:
https://www.facebook.com/frank.deymann/videos/845485418822870/
https://www.facebook.com/frank.deymann/videos/845100795527999/
https://www.facebook.com/frank.deymann/videos/845398068831605
In den Jahren 2017 bis 2019 wurde der "Dom" einer sehr umfangreichen Sanierung unterzogen. Seit der Wiedereröffnung am 15. September 2019 ist im Internet ein Video über die Geschichte der Kirche unter folgendem Link zu finden: https://youtu.be/iZJK-K7rzhg
Vom Hotel und Krankenhaus zum Seniorenzentrum
Krankenhaus
Im November 1900 kaufte die katholische Kirchengemeinde St. Martinus in Haren das „van Veen’sche Hotel“ und ließ es durch den Harener Bauunternehmer Beckmann zum Krankenhaus umbauen. Am 20. August 1902 wurde es feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Zitat aus der Chronik des Männergesangsvereins "Concordia": "Concordia wurde 1866 in der Gaststätte Cordes gegründet, dort, wo später der Altbau des Krankenhauses steht".
Das Martinusstift Haren im Laufe der Zeit. Es war ein Beleg-Krankenhaus, die örtlichen Ärzte betreuten dort ihre Patienten.
1956 wurde es um den Trakt an der Seite der Martinuskirche erweitert.
1971 beginnt eine grosse Sanierung und Modernisierung des Martinustiftes. In diesem Zusammenhang wurden auch mehrere alte Häuser im Umfeld abgerissen und auch der Platz davor zum "Martinusplatz" ausgebaut.
Siehe auch "Mittelstrasse", wo Ansichten von der dortigen Seite aus zu sehen sind
Martinusplatz ab den 1980er Jahren.
Seniorenzentrum
1998 wird das Krankenhaus gegen viele Widerstände in ein modernes mehrgliedriges Alten- und Pflegezentrum umgewandelt. Seitdem wurde es mehrfach erweitert, um die steigende Nachfrage zu decken.
Blick auf den Gesmtkomplex des Seniorenzentrums im Jahr 2017
Hotel Kerckhoff / Wichers
Das Hotel gab es schon beim Bau der alten Martinuskirche (1854). Maria Wichers geb. Albers erwarb das damalige "Hotel Kerckhoff" im Januar 1905 von dem Kaufmann Hermann Kerckhoff und benannte es um in "Hotel Wichers". Betrieben wurde es 1905-1994 von Hermann Wichers (1919-1933, 1945-1948 und 1952-1956 Gemeindevorsteher/Bürgermeister von Haren) und dann von seiner Tochter Gertrud Wichers.
Es war lange Jahre das "erste Hotel am Platz", ein auffallendes ortsprägendes Gebäude. Dass es nach der Geschäftsaufgabe 1994 zwei Jahre später (1996) abgerissen wurde, beklagen noch heute (2018) viele Harener Bürger.
Die Bilder zeigen das Haus im Laufe der Zeit. Der Neubau (letztes Bild) kann es im Stadtbild (noch) nicht ersetzen.
2018: Der Nachfolgekomplex vom Hotel Wichers wurde 19997 erbaut.
Der Martinusplatzvon 1975 bis 2018
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