Wie will ich später wohnen, wenn mir mein Haus oder meine Wohnung zu groß ist, wenn ich den Garten nicht mehr bewältigen kann? Diese Frage beschäftigt viele Senioren. Durch Vorträge und Besichtigungen hat die Seniorenvertretung schon öfter Hilfestellung gegeben. Jetzt haben wir das neue Korian Wohnheim Lange Str. / Burggraben besichtigt. Die Nachfrage war so groß, dass ein zweiter Termin anberaumt werden musste.
Wer ist Korian? „Korian ist ein französisches Unternehmen, das in Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden in vier Kernbereichen aktiv ist: Pflegeeinrichtungen, Rehabilitationszentren für Senioren, Betreutes Wohnen und Ambulante Pflegedienste.“ (Wikipedia). Die Zentrale für Deutschland ist in München.
„Mitten im Leben und nie allein“ ist das Motto, das in den zwei Wohngemeinschaften verwirklicht werden soll. Sie bestehen aus jeweils aus elf Zimmern, einer Gemeinschaftsküche und einem geschmackvoll eingerichteten Aufenthaltsraum. Jeder Bewohner hat sein „eigenes Reich“, bestehend aus einem Zimmer, das er nach eigenem Geschmack einrichten kann, mit Dusche und Toilette. Dorthin kann er sich jederzeit zurückziehen. Wer den Kontakt zum Mitbewohner sucht, begibt sich in den Gemeinschaftsraum. Er kann sich an der Planung des Speiseplans für die nächste Woche beteiligen, aber auch beim Essenkochen. Gemeinsame Feiern, Ausflüge und andere Unternehmungen werden angeboten. Dank der zentralen Lage können die Bewohner von der Familie oder Freunden abgeholt werden oder eigenständig in die Stadt gehen, um einzukaufen oder in einem Café Kaffee zu trinken. Das Haus ist ein offenes, jederzeit kann Besuch empfangen werden, dem auch ein Kaffee angeboten werden kann.
Das klingt alles sehr gut, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Probleme geben kann. Wo Menschen sind, da menschelt es. Hier sind Personen, die möglicherweise schon lange allein sind, bei denen sich Verhaltensweisen eingeschliffen haben, die einer unbeschwerten Gemeinschaft entgegenstehen können. Auch solche Mitbewohner muss man ertragen können. Dennoch hat eine Wohngemeinschaft viele Vorteile und verhindert Vereinsamung, wenn man sich mit einbringt.
Das Haus hat außerdem 19 Tagespflegeplätze. Die Betreuung kann montags bis freitags von 8:00 bis 16:00 Uhr erfolgen. Die Gäste halten sich in einem großen Aufenthaltsraum auf, neben dem ein Ruheraum für das gewohnte Mittagsschläfchen ist. In der Gemeinschaftsküche kann sich jeder beim Essenkochen einbringen. Angeboten werden Spiele, Sport, Basteln, Stricken, Musik und Ausflüge. Eine betreute Person berichtete uns spontan, wie wohl sie sich hier fühle und dass in die Wohngemeinschaft einziehen werde.
Ein Platz für Verhinderungspflege ist vorhanden. Ansonsten werden keine bettlägerigen Pflegefälle aufgenommen. Allerdings, sagte die Leiterin, Frau Korn, würden Bewohner, die pflegebedürftig werden, im Haus bleiben können und gepflegt werden. Sie müssen dann nicht in ein anderes Heim verlegt werden.
Anschließend wurde das Thema bei Kaffee und Kuchen im Dom-Café noch intensiv diskutiert. Es war ein informativer Nachmittag.