Die Nordstrasse in Haren (Stand:05.04.2024)
Durch Anklicken werden die Bilder vergrößert dargestellt.
Die Nordstrasse ist eine der alten Strassen im Zentrum von Haren. Sie war früher die "Ausfallstrasse" nach Norden zu den dortigen landwirtschaftlichen Gehöften und Flächen der Gemarkungen Frohland, Bockholt und Landegge. In den letzten Jahrzehnten wurden dort grosse Wohngebiete ausgewiesen. Die als Hochwasserschutz ausgebaute Zeppelinstrasse sichert das Gebiet zur Emsniederung hin ab.
Blick von der Kuppel der St.Martinus-Kirche auf die Nordstrasse (Bild von 1978, Text von N. Tandecki, 1983 )
"Am unteren Bildrand rechts ist das Krankenhaus zu erkennen. Im Vordergrund steht das Schwesternhaus, es folgt die Gaststätte Greive. Das HausTöller nebenan wurde später abgerissen, um die Strassenführung in der Innenstadt ("innerstädtischer Ring") zu verbessern, Auf der linken Strassenseite der Nordstrasse gegenüber dem Schwesternhaus befindet sich die Gaststätte Gerh. Witte. Das Haus daneben gehörte dem Steuerbevollmächtigten Lammers, 2018 ist es im Besitz des Klempners und Installateurs Heinrich Huesmann, Burggraben."
Hier mündet die "Lange Strasse" in die Nordststrasse. Links steht noch das Hotel "Wichers", das Haus direkt am Ende wurde 1974 abgebrochen, der Ort ist jetzt Teil des Martinusplatzes.
Ehemaliges "Schwesternhaus"
Das "Schwesternhaus" gehörte früher zum Krankenhaus, hier wohnten dort tätige Krankenschwestern.
Später war im Erdgeschoss die Praxis des Chirurgen Kabbany untergebracht, im Obergeschoss die Rettungswache des DRK.
Als der Platzbedarf des späteren Seniorenheimes immer grösser wurde, wurden die Räume für die Senioren genutzt, im Erdgeschoss nahm die Caritas ihren Sitz.
Gaststätte Witte
Alteingesessene Harener Traditionsgaststätte (seit 1751).
An dieser Stelle stand früher ein Bauernhof, aus dem sich im Laufe der Zeit die Gaststätte mit Festsaal entwickelt hat. Die ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäude sind in dem Betrieb integriert.
Unter dieser Linde wurde früher das Lindenblütenfest gefeiert, und dort stand damals auch ein Fronleichnamsaltar.
2018: Gaststätte und Saalbetrieb
Haus Nordstrasse 3:
"Eines der wenigen historisch bedeutsamen Gebäude des alten Haren", das Huesmann´sche Gebäude, gegenüber dem Hotel Greive, vormals Hotel Dyckhoff. Es steht unter Denkmalschutz. 1889 wurde in ihm eine Station für ambulante Krankenpflege eingerichtet, bevor 1902 das Krankenhaus gebaut wurde. Von 1901 an diente es dann mehrere Jahrzehnte lang als kaiserliches und später als Reichs-Postamt. Ursprünglich war es von dem Holzhändler Laurenz Huesmann in der Mitte des 19. Jahrhundert errichtet worden."
Aus dem Buch von W. Menke: "Regionale Postgeschichte, Postamt Haren …....".
2020-2021 wurde das Gebäude entkernt, aussen saniert und innen saniert und modernisiert.
Hotel Dyckhoff / Greive
Das Hotel Greive gehört zu den Traditionshäusern der alten Schifferstadt. Es wurde 1906 vom Großvater des derzeitigen Inhabers Mathias Greive gegründet. Urkundlich belegt ist, dass vor allem Handelsreisende, die mit Pferd und Wagen unterwegs waren, im Gasthof übernachteten.Auf dem linken Bild von 1920 (weiter oben) sieht man das damalige Hotel Dyckhoff, später Greive.
Sohn Alois, Bäcker und Konditor, führte das Haus zusammen mit Ehefrau Annchen von 1952 bis 1964 weiter. Nach seinem plötzlichen Tod stand die Ehefrau und Mutter von vier kleinen Kindern allein vor der Aufgabe, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Sie schaffte es.
Nach ihrem Tod 1986 übernahmen als Vertreter der dritten Generation Sohn Matthias und Frau Margret das Hotel. Nach dem Neu- und Umbau 2010 sind auch deren Söhne Alexander und Tobias im Hotel in der 4. Generation aktiv.
Haus Töller
Neben dem Hotel Dyckhoff / Greive sehen wir 1920 das Haus Töller an der Stelle, wo 2018 das Blumenhaus Düthmann steht und der Burggraben zur Mittelstrasse hin verlängert wurde. Im linken Teil hatte Friseur Decks seinen Friseursalon, rechts betrieb Fam. Töller eine Leihbücherei. Im hinteren Teil des Hauses wohnte Maurer Cordes mit seiner Familie. Links neben dem Haus Töller ist noch ein Teil des Hauses Kniese ("Stevens") zu erkennen.
Nordstrasse / Ecke Burggraben
Früher betrieb in diesem Eckhaus die Familie Lammers eine Bäckerei, später hatte Uhrmacher Nico Schneider dort sein Geschäft. Nach seinem Umzug in die „Lange Strasse“ waren dort nacheinander verschiedene Fahrschulen untergebracht.
An dieser Kreuzung war um 1995 eine Verkehrsampel in Betrieb. 2023 wurde das Gebäude abgerissen, ein Neubau ist geplant.
2021 wird das Gebäude abgerissen und durch ein modernes grosses Wohnhaus ersetzt. Damit verschwindet wieder ein ortsprägendes Haus aus dem Harener Stadtbild.
Der weitere Verlauf der Nordstrasse ist im Jahre 2018 durch zahlreiche Neubauten, insbesondere Mehrfamilienhäuser, geprägt.
Blicke von der Nordstrasse in Richtung "Dom" zwischen den 1950er Jahren und 2015
Tabakfabrik Iburg und Umgebung
An der Ecke Nordstrasse / Mühlendamm stand das Haus der Tabakfabrik Iburg, ein kleiner Familienbetrieb. Später, nach dem 2 Weltkrieg, befand sich hier, nach einem kleinen Umbau, die Arztpraxis von dem beliebten Harener Arzt Dr. Schüttemeyer (ca.1951- ca.1957, Bild mit Arzthelferinnen). Darauf folgte die Zahnarztpraxis Kalvelage, die nach dessen Tod 1965 Zahnarzt Anton Berlage weitergeführt hat. ZA Berlage zog später in ein neues Haus an der Ecke Nord- / Poststrasse. Rechts daneben stand und steht das Haus von Maler Held. Das Grundstück von Iburg war vorübergehend ein Parkplatz, 2018 ist es eine kleine Grünanlage, der Rest ist im Ausbau des Mühlendammes aufgegangen.
Auf dem ersten Bild ist rechts am Rand noch das Haus des Bauunternehmers Steffens zu sehen, links daneben, hinter dem grossen Baum, hatte Holzschuhmacher Gerhard Esders seinen Betrieb.
Nordstrasse ab Mühlendamm / Nordring (1982 gebaut) im Jahr 2018
Genau aaf der späteren Kreuzung Nordstrasse / Mühlendamm / Nordring stand von 1952 bis 1995 das Haus von Tim. und Helene Schepers. Es wurde für den Neubau des Nordringes abgerissen.
Unten: Als Haren "Maczkow" hiess (1945-1947)
1945 / 1946: Zwischen Mühlendamm und Schniederberns
1946: Maczkow: ganz links Bäckerei Menke (zum Vergleich: 2018).
Bäckerei Menke ("Schniederberns")
Alteingesessene Bäckerei und Konditorei in Haren seit 1882, am 31.01.2020 wurde der Betrieb geschlossen.
Katharina und Johannes-Hermann Menke eröffneten 1882 einen Branntwein- und Spirituosenhandel und verkauften die Backwaren aus ihrer Bäckerei. 1930 übernahmen Sohn Gerd mit seiner Frau Maria den Familienbetrieb. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg bauten sie 1947 die Bäckerei wieder auf, 1960 übernahm Sohn Hermann den Betrieb, der ihn 1996 wiederum an seinen Sohn Gerd übergab, der ihn bis 2020 zusammen mit seiner Frau Maria in der vierten Generation führte. Am 31.01.2020 schloss er die letzte selbstständige Bäckerei in Haren. Das komplette Gebäude wurde abgerissen und 2022 ein Neubau mit 12 Wohnungen fertiggestellt (rechtes Bild).
Früher befand sich auf der linken Gebäudeseite noch eine traditionelle Gaststätte, die aber schon seit Jahren geschlossen ist.
Bemerkenswert ist auch, dass im Raum des dritten Fensters von links nach der Währungsreform 1948 das erste Geld der neuen D-Mark (40,00 D-Mark pro Person) ausgegeben wurde.
Haus Nögel
Das linke Haus gehört zur Tischlerei Schepers, die zum Mersweg umgesiedelt ist. In dem Gebäude daneben befand sich früher der Betrieb von Gärtnermeister Hubert Schepers. Nach deren Umzug in einen grossen Neubau in der Stiege, am jetzigen Nordring, übernahm die Famile Nögel das Haus und richtete in den Geschäftsräumen einen Katalog-Bestell-Shop ein.
Das jetzige Wohnhaus ganz rechts war früher die Fleischerei Artur Teichert, die den Betrieb später aufgegeben hat, da sich kein Nachfolger fand.
Ehemaliges Postamt Haren
Nach dem Auszug aus dem Huesmann´schen Gebäude in der Nordstrasse 3 wurde einige 100 Meter weiter in der Nordstrasse ein Postamt eingerichtet.
1970 kam noch ein Anbau dazu (unten). Ca. 2015 wurde dieser Anbau abgerissen und dort ein Ambulanzzentrum des Vitus-Werkes neu erbaut. Seitdem gibt es nur noch eine Poststelle am Neuen Markt im dortigen Reformhaus.
Ecke Nordstrasse / Ostereschweg
Blick in den Höften- und Osterschweg. Auf der Ecke steht das alte Haus Hopster, ehemaliger Fuhrunternehmer aus Landegge (siehe auch das Modul "Bockholter Weg)
Über den folgenden Link "Themenübersicht" (blaue Schrift) errhalten Sie eine Übersicht der fertigestellten und der weiteren geplanten Module: