Von der Synagoge zur St.-Johanniskirche –
die Entwicklung von der jüdischen zur evangelischen Gemeinde an der Werftstrasse.
(Stand: 19.07.2022)
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In Haren gab es schon lange eine kleine jüdische Gemeinde (Aufstellung jüd. Familien:1766-1781). Für sie wurde eine neue Synagoge erbaut, die am 13.06.1909 unter dem Namen "Israelitische Gemeinde zu Haren a. d. Ems" eingeweiht wurde. Sie stand auf dem Areal in der jetzigen Werftstrasse, auf dem heute die evangelisch-lutherische St.-Johanniskirche steht. In der Reichskristallnacht von 1938 wurde sie von Meppener SS-Leuten niedergebrannt.
Nach dem zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl auch der evangelischen Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in Haren stark an. Auch nach einer Vergrößerung reichte die Kapazatität der ehemaligen preußischen Zöllnerkapelle, der Trinitatiskapelle, in Rütenbrock nicht mehr aus, zumal in Haren selbst sich die evangelischen Christen konzentrierten. Nachdem die evangelische Landeskirche Hannover nach einigen Schwierigkeiten das ehemalige Synagogengrundstück erworben hatte, wurde 1953 eine Baracke des ehemaligen Reicharbeitsdienstes errichtet.
Diese "Kirchenbaracke" diente 7 Jahre zusammen mit der Trinitatiskapelle als Übergangslösung für die spätere St.-Johannisgemeinde.
1958 wurde zunächst neben der "Kirchenbaracke" ein Pfarrhaus gebaut (Bild unten), das in den 1970er Jahren erweitert wurde.
1960 schließlich konnte nach dem Abbau der "Baracke" eine neue kleine Kirche errichtet werden, die St.-Johanniskirche, die am 12.11.1960 durch den Landesbischof Dr. Lilje eingeweiht wurde.
Das Gemeindehaus "Martin-Luther-Haus" am Pascheberg vervollständigte 1989 das evangelische Gemeindezentrum auf dem Gelände der ehemaligen jüdischen Synagoge. Das Bild von 1974 zeigt das Grundstück vor dem Bau des Gemeindehauses.
Ein 1981 errichteter Gedenkstein erinnert an die ehemalige jüdische Gemeinde und Synagoge,
2014 wurde die Gedenkstätte mit Sandstein-Stelen erweitert, auf denen die Namen der damaligen jüdischen Einwohner auf Tafeln verzeichnet sind.
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