20180802 GrippeHerbstzeit – Grippezeit. Zeit für die Grippeimpfung. Doch viele Menschen zögern und wissen nicht, wie sie sich entscheiden sollen.

 

Was ist Grippe? Grippe ist eine Viruserkrankung durch Influenzaviren, von denen es viele verschiedene Stämme gibt. Sie verursachen hohes Fieber (bis 41 Grad) mit Schüttelfrost, Glieder- und Kopfschmerzen, Schwäche, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und oftmals weitere Komplikationen. Bei einer „Erkältung“ oder einem „grippalen Infekt“ ist das Fieber nicht so hoch und der meist komplikationslose Krankheitsverlauf nicht so schwer.

Auch bei einer Infektion mit den Influenzaviren ist der Krankheitsverlauf unterschiedlich schwer. Das hängt mit dem Immunsystem zusammen. Bei einem durch Alter, Medikamente oder Krankheiten geschwächten Immunsystem erleidet man das Vollbild der Erkrankung. Bei einem kräftigen Immunsystem kann der Verlauf dem eines grippalen Infektes ähneln. Es kommt also darauf an, das Immunsystem zu stärken. Sport, gesunde Ernährung und andere Maßnahmen haben eine positive Wirkung.

Es ist bekannt, dass jemand, der die Masern gehabt hat, nicht wieder an Masern erkrankt, weil er besondere Abwehrkräfte gegen Masern entwickelt hat, durch die er immun ist. Mit der Grippe ist es gleich: Hat jemand die Infektion mit dem Grippevirus X überstanden, hat er besondere Abwehrkräfte dagegen entwickelt; das heißt, dass er im Fall eines erneuten Kontaktes mit Virus X nicht erkrankt. Infiziert er sich aber mit dem Virus Y, erkrankt er. An diese Erfahrung knüpft die Impfung an: Abgetötete Viren, die keine Infektion mehr hervorrufen können, werden in den Muskel gespritzt. Der Körper entwickelt gegen diese Viren dieselben Abwehrkräfte wie gegen lebende Viren bei einer Infektion. Wird der Geimpfte jetzt mit demselben Virus infiziert, erkrankt er nicht.

Jetzt besteht nur das Problem, dass es zahlreiche Influenzastämme gibt und man nicht gegen alle impfen kann. Von den Virusstämmen, die die schwersten Verläufe hervorgerufen haben, werden drei bis vier von der WHO ausgesucht. Diese müssen in dem Grippeimpfstoff des jeweiligen Jahres enthalten sein. Wird ein Geimpfter mit einem ausgewählten Stamm infiziert, erkrankt er nicht.

Doch was passiert, wenn man mit einem Stamm infiziert wird, der nicht in der Grippeimpfung enthalten ist? Selbst dann hat man noch gute Karten: Es gibt Verwandtschaften zwischen den Virusstämmen. Ist man gegen Virus X geimpft und wird mit Virus Y infiziert, sind die Abwehrkräfte gegen Virus X um so wirksamer gegen Virus Y, je enger X und Y verwandt sind. Das bedeutet, dass man durch eine Impfung mit vier Virusstämmen bei einer Infektion mit zahlreichen anderen Stämmen einen leichteren Krankheitsverlauf und somit einen positiven Effekt erwarten kann.

Nebenwirkungen: Eine Infektion mit dem Impfstoff ist nicht möglich, da die Viren abgetötet sind. An der Impfstelle kann es zu schmerzhaften Schwellungen und Rötungen kommen, die durch den Impfstoff lokal bedingt sind. Wenn man derartiges merkt, sollte man sofort mit Eis kühlen. Eine allgemeine Schwäche, Frösteln, Übelkeit und Muskelschmerzen können als Ausdruck für die Reaktion des Immunsystems auftreten, halten aber nur kurz an. Nach der Impfung sollte man zwei bis drei Tage stärkere Belastungen vermeiden.

Für folgende Personengruppen wird die Impfung empfohlen:

  • Personen über 60 Jahre, weil das Immunsystem im Alter schwächer wird und hohes Fieber gefährlicher ist
  • Personen mit geschwächtem Immunsystem
  • Personen mit erhöhter Infektionsgefahr

Wer darf nicht geimpft werden?

  • Personen mit einem Infekt und Fieber über 38,5 Grad
  • Personen mit Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs (besonders Hühnereiweiß)

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